Cabello de angel ist ein spanisches Traditionsprodukt, das aus hierzulande eher unbekannten Feigenblattkürbissen hergestellt wird.
Mir war diese Sorte natürlich sowas von unbekannt. Eines Tages kam der Nachbarjunge vorbei und fragte, ob wir einen Engelshaarkürbis probieren wollten – da sagt man natürlich nicht „nein“ und was neues ausprobieren schadet ja bekanntlich keinem.
Der Kürbis lag dann – offen gesagt – ein paar Wochen in der Speisekammer und ich hatte nicht mehr so drängend daran gedacht, bis mich eines Abends mein Mann anrief (ich war unterwegs) und fragte, was wir für einen seltsamen Kürbis hätten… Er wollte eigentlich Kürbissuppe machen und war mehr als irritiert, als er den vorhandenen Kürbis angeschnitten hatte.
Tja – das Rätsel konnte ich zwar schnell lösen; die Frage, was man mit dem Teil machen könne, musste er selbst beantworten!
Google sei Dank war die Lösung schnell gefunden: cabello de angel (oder zu Deutsch: Engelshaar)
Eine spanische Spezialität – die mir trotz meines Spanienaufenthaltes während dem Studium nie untergekommen ist…
Eine Art Kürbiskaramell, die aufgrund der besonderen Eigenschaften des Feigenblatt- oder Engelshaarkürbis eben besagtes Haar ausbildet. Schaut richtig cool aus und schmeckt natürlich auch so!
Für jene, die nicht so besonders auf Aranzini und Zitronat stehen muss ich aber eine Art Disclaimer mitaufnehmen: mal vorsichtig kosten! Ich mag es, obwohl ich letztgenanntes meide wo es nur geht – aber in großen Mengen möchte ich es dann doch nicht essen.
Meine Recherche hat ergeben, dass die Spanier*innen das cabello de angel gerne zum Füllen von Süßspeisen oder auch Torten verwenden. Ich könnte es mir sehr gut in einer Art Cannoli vorstellen. Ich tüftle noch, da bin ich mit meinen Gedanken noch nicht ganz am Ende …
Am Ende ist aber schon fast dieses doch recht spezielle Jahr!
Wir (da es ja mein Mann gekocht hat) finden, cabello de angel passt nicht nur wegen des Namens perfekt zu Weihnachten, Christkind und co.
Ich wünsche euch ein paar wunderbare Weihnachtsfeiertage, trotz der allseits herrschenden Umstände! Macht es euch im Rahmen des Möglichen feierlich und bequem und bleibt gesund!
Alles Liebe, Irene
Cabello de Angel
Zutaten
- 1 Feigenblattkürbis auch Engelshaarkürbis
- Zucker
- 1/2 Zitrone Saft
- Wasser
Anleitungen
- Den Kürbis, der sehr hart ist, in Stücke zerteilen. Hat man einen sehr großen Topf, können die Stücke ruhig größer sein!
- Die Stücke gibt man nun in einen Topf und übergießt sie mit Wasser, bis sie bedeckt sind. Die Kürbisstücke werden jetzt 1.5 bis 2 Stunden gekocht – bis sie richtig weich sind und man die namensgebenden Haare sehen kann.
- Es empfiehlt sich, nach etwa der halben Kochzeit ggf. etwas Wasser nachzugießen die Kürbisstücke mit der Schale nach oben zu drehen.
- Ist der Kürbis schließlich weichgekocht, gießt man das Kürbiswasser ab.
- Da für das Engelshaar nur das Fruchtfleisch benötigt wird, schabt man dieses nun von der Schale. Weiters entfernt man auch sämtliche Kerne.
- Das ausgelöste Fruchtfleisch wird nun nochmals von Flüssigkeit befreit. Dafür kann man es durchaus mit einem frischen Küchentuch auspressen.
- Nun ermittelt man die Menge des benötigten Zuckers, indem man das ausgepresste Fruchtfleisch abwiegt. In dem Rezept werden nämlich gleichviel Zucker wie Kürbis benötigt.
- Zucker und Kürbis gibt man jetzt gemeinsam in eine Pfanne und erhitzt es unter ständigem Rühren. Zudem empfiehlt es sich, den Saft einer 1/2 Zitrone beizumengen.
- Nach etwa 10 bis 15 Minuten beginnt sich, das Engelshaar auszuformen. Wer es gern karamelisierter hat, kann dies gern noch unter rühren weitermachen. Achtung dabei jedoch, dass die Masse nicht zu dunkel wird. Karamell wird nämlich bitter, wenn es verbrennt.
- Nun noch in desinfizierte Gläser einfüllen oder gleich direkt genießen!
Womit versüßt ihr euch die Weihnachtstage?
Ein paar Ideen hätte ich da schon noch für euch…